Wir fliegen nach Marseille,
von dort fahren wir mit dem Mietwagen die Küste entlang bis zum Camping le Sérignan Plage Nature im Languedoc: 220 Kilometer, für die wir mehr als zwei Stunden brauchen. Sérignan Plage (Test auf Seite 22) ist im Prinzip ein Zwillingsplatz. 25 Prozent sind für FKK reserviert, daneben ist ein drei Mal größerer Platz für bekleidete Gäste. Die Rezeption und die Betreuung sind für alle Besucher da. Alle Einrichtungen können bekleidet mitbenützt werden: ein großes Erlebnisbad, die Einkaufsstraße oder die riesige Bühne.Zum Platz für Naturisten
geht es über eine eigene Einfahrt. Wir beziehen ein komfortables Mobilheim mitten in einem Pinienhain. Dann spazieren wir zum nahe gelegenen, fünf Kilometer langen Sandstrand, lassen uns bräunen und genießen das Meerwasser. Abends treffen wir in einem der zwei Restaurants, dem Clos des Oliviers, die 36jährige Noellia Sandonato, die seit elf Jahren hier gern arbeitet. Zum Dinner geht man übrigens bekleidet! „Die Leute kommen gestresst zu uns, dann legen sie alles ab, vergessen ihre Sorgen und beginnen zu entspannen. Wir mögen es, wenn die Besucher respektvoll miteinander umgehen, auch mit der Natur,“ erzählt Noellia beim Dinner, mit Linguini mit Crevetten für 21 Euro und feinem Weißwein aus Languedoc. Am folgenden Morgen besorgen wir frische Croissants und ein paar Dinge im gut sortierten Supermarkt von Pascal. Die Mobilheime verfügen über holländische Fahrräder, die wir benützen, um zum nahen Naturschutzgebiet Les Orpellieres mit dem Aussichtsturm zu radeln. Dann radeln wir gemütlich weiter ins Städtchen Sérignan. Im Zentrum liegt ein großer Platz mit hohen, Schatten spendenden Bäumen sowie Restaurants und Bars. Ideal für einen Aperitif.„Mein Resümee: Nackt baden ist dann fein, wenn man sich dabei absolut wohlfühlt.“
Die imposante Stadtsilhouette von Béziers am
Fluss Orb im Languedoc. © Karl Kaltenegger
Die Schleusentreppe am Canal du Midi ist ein
Publikumsmagnet. © Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
Buntes Treiben auf dem Markt. © Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
Nach drei Nächten
heißt es Abschied nehmen. Am Weg zur Autobahn liegt in 14 km Entfernung Béziers. Die berühmten Schleusentreppen von Fonseranes nutzen unzählige Hausbootkapitäne bei ihrer Fahrt auf dem Canal du Midi. 450.000 Besucher kommen jedes Jahr hierher. Es ist ein Spektakel, wenn die Boote langsam nach unten gleiten. Die Stadtsilhouette von Béziers, die sich malerisch 70 Meter hoch über dem Fluss Orb erhebt, ist gut aus der Ferne zu sehen. Unterhalb der Stadt liegt das neue Gratis-Parking „Du Pont Vieux“. Von dort spazieren wir über die alte Brücke zum Aufstieg in die Stadt. Aufzüge erleichtern den Marsch. Den Hügel dominiert die Cathédrale St- Nazaire, wo gerade eine Hochzeit stattfindet. Vom Turm haben wir einen tollen Blick auf die Ebene. Dann erforschen wir die quirlige Stadt, gegründet von den Römern. Gediegen ist die von Platanen gesäumte Allée Paul-Riquet. Stierkämpfe und Opernabende wechseln sich hier ab. Volksfeststimmung herrscht Mitte August während der Feria.
Auf
zur Domaine de Bélézy!
Von Béziers führt uns die 200 Kilometer lange Strecke vorbei an Avignon zu unserem nächsten
Campingplatz. Mitten in einem 25 Hektar großen Pinienwald liegt der provenzalische Gutshof (Mas) aus dem 18. Jahrhundert (Test
auf Seite 21). Eine Zypresse am Feld stammt noch aus der Zeit der französischen Revolution. Direkt vor unserem Mobilheim erstreckt
sich ein großer grüner Park. Auf dem Gelände befinden sich ein kleiner Zoo, ein Fußball-Platz und Tennis-Plätze. Rund um den
alten Gutshof liegt ein Wasserpark mit Swimmingpools, Supermarkt und Miniclub. Dort wird konzentriert Boule gespielt. Im Restaurant
treffen wir die 44jährige Berry Boeynaems aus Antwerpen, die im sechsten Jahr hier arbeitet. „Der Platz besteht seit 55 Jahren.
Unsere Gäste sind zufrieden. 75 Prozent kommen im nächsten Jahr wieder, weil sie unbeschwert und unbekleidet, so sein können,
wie sie sich das wünschen. Es wird aber trotzdem auf Etikette und Benehmen geachtet, anzügliches Benehmen wird absolut nicht
toleriert. Wir Mitarbeiter werken alle bekleidet,“ erklärt Berry. Zurück zum Flughafen geht es über die Antiquitäten-Hochburg
L‘Isle-sur-la-Sorgue, wegen der Kanäle auch „Venedig des Comtat“ genannt. Wir benötigen 1,5 Stunden für 107 Kilometer. Ganzkörperbraun
steigen wir gut gelaunt in den Flieger nach Hause. Am Zentrum der Domaine de Bélézy liegt ein historischer Gutshof.
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
Am Markt von Bédoin im Vaucluse ist am Montagvormittag
jede Menge los. © Karl Kaltenegger
Räder sind gratis beim Mobilheim am Camping
le Sérignan Plage Nature. © Karl Kaltenegger
Stolz werden frische Trüffel und Foie Gras den
Markt-Besuchern präsentiert. © Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
© Karl Kaltenegger
Freundliche Begrüßung beim morgendlichen Spaziergang
auf dem Campingplatz. © Karl Kaltenegger
Tipps & Infos
Camping le Sérignan Plage Nature
les-Plages,
34410 Sérignan, FrankreichT +33 4 67 32 09 61
E info@leserignannature.com
leserignanplage.com/de
Camping Domaine de Belezy
132 Chem. de Maraval, 84410 Bédoin, Frankreich
T +33 4 90 65 60 18
E info@belezy.com
de.belezy.com
Urlaub auf französischen FKK-Campingplätzen
france4naturisme.com/de
Französische Zentrale für Tourismus
at.france.fr
Text und Bild: Karl Kaltenegger
Ein Artikel aus der Camping Revue 6/2023.
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